Auch im Jahr 2000 gab es in Germersheim wieder viele interessante und neue Dinge zu besichtigen. Allerdings sind
in diesem Jahr relativ wenige Bilder entstanden. Entweder gab es recht gute Prospekte von den Ausstellern, so z.B
von der erstmalig vorgestellten Speedmaschine oder ich hatte schon letztes Jahr von den Rädern Fotos
gemacht. Im folgenden sind einige wenige Aufnahmen zusammengestellt, wieder subjektiv gefärbt in der Auswahl
mit ebenso subjektiven Kommentaren. Wie auf den anderen Seiten können die Bilder durch anklicken
vergrößert werden. Aber Vorsicht es sind dann jeweils gleich ca. 300kB die geladen werden.
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Auch in diesem Jahr diente wieder ein Kettwieselzug als Shuttleverbindung zum Bahnhof. Mit fünf
hintereinander gekoppelten Kettwiesel Dreirädern handelte es sich diesmal wirklich um einen richtigen
Zug der um zwei Fahrzeuge länger war als im vergangenen Jahr. Für die Leerfahrt stellt dieses
Gespann schon eine gewisse Herausforderung für den Fahrer dar. Wenn die vier momentan nicht gebrauchten
Vorderräder mitgeführt werden, lässt sich dieses Fahrzeug jederzeit mit wenigen Handgriffen
in fünf einzelne unabhängige Räder zerlegen.
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Besonders interessiert haben mich, als Fahrer eines Quantum Toxy, natürlich Neuerungen, die Arved Klütz
für dieses Modell vorgestellt hatte. Neben einem neuen wesentlich besseren Gepäckträgermodell, das
speziell für das neue "Miles and More" entworfen wurde, fiel mir vorallem eine neue Variante des Untenlenkers
auf. Der Lenker ist mit einem von unten in das Gabelschaftrohr geklemmten leicht modifizierten Vorbau unterhalb
des Rahmenrohres angeordnet. Damit lässt sich eine deutlich niedrigere Sitzhöhe realisieren, verglichen
mit der bisherigen Variante, bei der sich der Lenker oberhalb des Rahmens befindet. Welche Veränderungen
an Federgabel und Vorbau notwendig sind, konnte ich auf den ersten Blick nicht feststellen.
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Die Cobra von Optima ist ein Tieflieger mit Hinterradfederung. Die Geometrie des Rades entspricht in etwa dem
Baron des gleichen Herstellers. Leider war das Rad nur als Wandbild, wie hier gezeigt, zu besichtigen,
zumindest am Sonnabend waren weder ein Probeliegen in der Halle noch Testfahrten auf der Probierbahn
möglich gewesen.
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Ein interessantes Detail ist die Art und Weise in der die Hinterradschwinge aufgehängt ist. Die
Nahaufnahme zeigt, das es sich um eine recht aufwändige Lösung mit insgesamt 4 Gelenken handelt.
Der virtueller Drehpunkt sollte in der Nähe der Umlenkrolle für das Zugtrum liegen. Ob dieser verglichen
mit einer Eingelenkschwinge wesentlich höhere Aufwand wirklich durch seine möglichen Vorteile
gerechtfertigt ist, mag ich an nur an Hand der Bilder nicht beurteilen.
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Verschiedene Modelle von vollgefederten Tiefliegern stellte Speedbike auf der Messe vor. Ein interessantes
Detail stellt bei diesen Rädern die Anordnung der notwendigen Umlenkrolle im Zugtrum der Kette dar. Der
ziehende Kettenstrang verläuft bei allen Speedbikes dicht unterhalb des Schwingenlager und wird
durch ein sehr großes Ritzel, das an der Schwinge befestigt ist, umgelenkt. Sicherlich stellt dies eine recht
verlustarme und leise Lösung dar.
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Ein selbstgebauter faltbarer Tieflieger mit 16-Zoll Rädern. Für die Anreise mit Rad und Bahn ist eine solche
Lösung sicherlich eine interessante Variante. Die einzige Lösung für ein faltbares Liegerad, die
bisher kommerziell angeboten wird, ist der Umbausatz für das Brompton. Insbesondere seit dem das
Reifenangebot auch in den von Falträdern genutzten kleinen Größen recht brauchbar geworden ist, sind solche
Lösungen nicht mehr nur noch als Notnagel anzusehen.
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Eine gewisse Faszination übte auf mich das Schuhmacherdreirad aus, ein frontgetriebenes Rad mit
Achsschenkellenkung der Hinterräder. Diese Lösung ist zwar deutlich aufwändiger als die
Drehschemellenkung, die in der Forelle von Werner Stiffel eingesetzt wird, lässt aber dafür auch
schon aus rein geometrischen Gründen ein deutlich stabileres Fahrverhalten in den Kurven erwarten.
Leider war der Aussteller nicht bereit, das Fahrzeug zum Probefahren nach draußen zu nehmen. Das doch
sicherlich etwas eigenwillige Fahrverhalten hätte mich schon interessiert.
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Wird das Tretlager vor oder über das Vorderrad verlegt, müsste ein ähnlich kompaktes
Fahrzeug entstehen wie die schon erwähnte Forelle. Trotz des dann deutlich kürzeren Radstandes
sollte durch die Achsschenkellenkung immer noch ein stabiles Kurvenfahrverhalten erzielbar sein.
Es folgen noch ein paar Details zur Aufhängung der gelenkten Hinterräder und der Scheibenbremsen der Firma
SRAM.
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Zu beachten ist, das die Radachse deutlich hinter der Lenkachse angeordnet ist, im Unterschied zu der
oftmals vertretenen Meinung, bei einem Hecklenker müsste die Radachse vor der Lenkachse liegen. Der
Vollständigkeit halber auch noch mal eine Ansicht des sehr kompakten Antriebes. In diesem Falle liegt das
Zugtrum unten und deswegen muss das Schaltwerk nach oben montiert werden. Nicht jedes Schaltwerk kann in
dieser Position die großen Ritzel richtig bedienen.
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Auf besonderen Wunsch folgen hier auch Detailaufnahmen der Radaufhängungen zweier Tadpole-Trikes, die in
Germersheim vertreten waren. Als Anregungen für einen angedachten Trikeeigenbau hatte ich mich speziell
nach solchen Details umgesehen. Diese Aufnahmen stammen von einem Tadpole-Trike mit 16 Zoll Vorderrädern.
Leider habe ich mir nicht gemerkt, wer der Aussteller oder Hersteller war, noch habe ich mir ein Prospekt
eingesteckt, so dass die Räder hier namenlos bleiben müssen. Interessant ist die Verwendung von
serienmäßigen Steuerlagern, die die Option bieten, oben weitere mit den Rädern mitschwenkende
Anbauten zu montieren, z.B Halter für Schutzbleche, Spiegel oder Scheinwerfer. In der Seitenansicht ist die
montierte Magura Luise Scheibenbremse gut zu erkennen. Die erzielbare Verzögerung mit zwei solchen Bremsen an
den verwendeten kleinen 16 Zoll Rädern wird sich wohl in der Praxis kaum ausnutzen lassen.
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Im Vergleich dazu eine wesentlich weniger aufwändige Lösung mit Seilzug betätigten
Trommelbremse. Das Kernstück bildet ein gefräster Aluminiumblock, in dem alle Bohrungen und Gewinde
relativ einfach maßgenau eingebracht werden können, zusammen mit den Befestigungen für ein Schutzblech,
das das Rad auch auf der Seite zum Fahrer hin abdeckt.
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