Heute war noch einmal Wandertag. Schon nach 9km standen wir vor dem Rica Bryggen Hotel in Honningsvâg, der ersten Station unserer, vor über neun Monaten gebuchten Rückreise. Zuvor schauten wir dem Anlegemanöver des einlaufenden nordgehenden Schiffes der Hurtigrute, der ,,Kong Harald``, zu. Aus der Seitenluke des Schiffes, die sich nach dem Anlegen öffnete, wurden mit Gabelstaplern Kisten mit Tomaten und andere Fracht entladen, sogar ein einzelnes Auto fuhr aus dem Bauch des Schiffes heraus. Das Aufladen unserer Räder wird also kein Problem sein. Danach schlenderten wir wieder zum Hotel zurück, der Kai war leer, die Kreuzfahrtgäste der Hurtigrute waren mit Bussen zum Nordkap abgefahren.
Nach einer kurzen Picknickpause im Hotelzimmer, die letzten Stullen mussten noch verspeist werden, ging es auf einem Fußweg den Berg hinter Honningsvâg hinauf. Von hier oben bot sich eine weiter Ausblick über den Ort und die vorgelagerte Bucht.
Oben angekommen, konnten wir auf der anderen Seite Nordvâgen sehen, das größte Fischerdorf auf Magerøya. Der von uns genutzte Weg scheint die kürzeste Verbindung zwischen den beiden Orten zu sein, zumindest zu Fuß, denn uns kamen mehrere Leute entgegen oder überholten uns. Alle sahen sehr danach aus, als seinen sie hier ansässig.Nach dem Abstieg besuchten wir das Kaffeehaus am Hafen, eine Selbstbedienungsgaststätte mit Kaffee und Kuchen, der keinem Vergleich mit dem Angebot von gestern standhält. Für das schlechte Preis-Leistungs-Verhältnis revanchierten wir uns und ließen ein Bierglas der Biersorte ,,Macke``mitgehen, da Nordkapbiergläser im Gegensatz zu Nordkaptassen wohl nicht zu den gefragten Souvenirs gehören. Noch während wir im Café saßen, lief die ,,Mona Lisa``ein, für Holliday-Reisen unterwegs. Verglichen mit der Hurtigrute dauerte das Anlegemanöver ewig lange. Als dann endlich die Gangway benutzt werden konnte, stürzte zuallererst ein teil der Crew von Bord um die wenigen Telefonzellen am Hafen zu entern. Danach kamen die ersten Kreuzfahrtreisenden. Ein Großteil verschwand in den bereitstehenden Bussen Richtung Nordkaphalle. Andere begnügten sich mit einer individuellen Besichtigung der Stadt. Darunter ein Pärchen in auffälliger Laufbekleidung, die auch sofort los joggten. Ihnen sind wir am nachmittag noch einige Male begegnet. Nach dem Kaffee ging es wieder Richtung Hotel, Bierglas gegen Fotoapparat tauschen, den wir vorhin vergessen hatten. Nun konnten auch die Fotos vom Aussichtpunkt über der Stadt gemacht werden., zudem wir deswegen zum zweiten Mal aufstiegen.
Jetzt sitzen wir noch im Hotelrestaurant, nach dem Abendbrot, es gab Stockfisch und warme Moltebeeren zum Nachtisch, und lassen den letzten Abend auf Magerøya, der Nordkapinsel, ausklingen. Der aktive Teil unseres Urlaubs, vier Wochen und 2500km Radfahren liegen hinter uns, drei Tage Schiffsreise vor uns.
Peter Schaefer 2006-02-18