Der Abbau des Zeltes dauerte am Morgen auch nicht viel länger als das Verpacken aller Sachen an den letzten zwei Tagen. So waren wir kurz vor 10 Uhr wieder auf der Fahrt. Die kalte Dusche am morgen, in Ermangelung von 1-SEK-Münzen, hatte zusätzlich für ein rasches Wachwerden gesorgt. Die ersten zwanzig Kilometer folgten wir wie geplant der Fernstraße 26. Hier fuhren wir am ersten Hinweis auf die Inlandroute vorbei, einem großen Schild am Straßenrand mit der Aufschrift ,, Inlandsvägen``. Bei Nybble verließen wir die Hauptstraße um auf kleinen, wenig befahrenen Nebenstraßen über Ed, Hult und weiteren Feriensiedlungen nach Kristinehamm zu gelangen. Oftmals verrieten die Ferienhäuser ihre Anwesenheit nur durch die, in langen Reihen am Straßenrand stehenden Briefkästen.
Wie uns die kleinen Schilder mit Fahrradsymbol zeigten, folgten wir hier einem Stück des Värmlandsleden, eines weiteren Radwanderweges. Die Straße verläuft hier durch Felder und größere Waldabschnitte in nicht allzu großem Abstand vom Ufer des Värners. Nach kurzer Visite im Stadtzentrum von Kristinehamm, verbunden mit der Suche nach einem Supermarkt für die notwendigen Einkäufe, wollten wir weiter Richtung Norden auf kleinen Nebenstraßen, diesmal etwas östlich der Inlandroute. Der Versuch die Stadt auf einem der vielen ausgewiesenen Radwege zu verlassen, endete diesmal nach kurzer Strecke in einer Sackgasse mitten im Wald. Die Sträucher und Büsche am Rand standen so dicht, das wir unseren Zug zum Wenden teilen mussten. Nach dem das ganze Gefährt wieder in Fahrtrichtung stand, ging es zurück in die Stadt. Im weiteren ignorierten wir alle runden, blauen Radwegschilder, fuhren konsequent auf der Straße und richteten uns nach den entsprechenden Wegweisungen. Und siehe da, wir fanden problemlos die gesuchte Straße nach Bjurtjärn. Eine sehr schöne Route durch Wald, vorbei an vielen Seen, am Wegesrand einzelne Gehöfte oder mal ein Ferienhaus und fast kein Verkehr. Die Ruhe und die abwechslungsreiche Landschaft waren mehr als eine Entschädigung für die deutlich längere Strecke.Der Campingplatz in Storfors liegt etwas abseits des Ortes dicht an einem See, der mit einer ausgebauten Badestelle zum Schwimmen einlud. Das braun gefärbte Wasser war uns auch schon unterwegs in anderen Seen aufgefallen, es beeinträchtigte das Badevergnügen jedoch nicht, zudem die Wassertemperatur ganz erträglich war. Die Hütte ist von allen, die wir bisher genutzt hatten, die schönste. Man merkte, das der Platz nicht so überlaufen ist wie die letzten beiden am Ufer des großen Sees, der offensichtlich sehr viele Urlauber anzieht. Hier hatte man eher den Eindruck, das Stammgäste dominieren.
Direkt neben dem Campingplatz liegt ein Haltepunkt der Inlandbahn, die hier zwischen Kristinehamm und Nykroppa noch als Zug und nicht als permanenter Schienenersatzverkehr fährt. Der Haltepunkt besteht aus einem kurzen Holzpodest, zu dem ein Trampelpfad vom Eingang des Campingplatzes durch eine Wiese führt. Zweimal am Tag hält hier ein Triebwagen.
Peter Schaefer 2006-02-18