Heute war schwedischer Heimreisesonntag. Schon früh am Morgen packten alle rund um uns herum ihr Sack und Pack in die Autos und putzten in und um die Hütten herum. Bisher waren wir es gewohnt, die ersten zu sein, die morgens anfingen sich reisefertig zu machen. Am Checkout war dann Caravanstau. Auf der Straße hatten wir den Eindruck, als sei ganz Schweden auf dem Weg aus dem Urlaub nach Hause, dabei zu spät gestartet und nun unter Zeitdruck. Trotzdem war der Verkehr noch sehr ruhig, verglichen mit deutschen Fernstraßen in der Urlaubszeit, nur der Kontrast zu den letzten Tagen war überdeutlich.
Die erste knappe Hälfte des heutigen Abschnittes war recht bergig und daher auch anstrengend. Es ging über acht Berge, Alpenfahrer würden wahrscheinlich dazu noch Hügel sagen, mit zum Teil rechtlangen Anstiegen. Zwischendurch verlief die Straße über etliche Kilometer auf den flachen, ausgedehnten Bergrücken um dann wieder hinunter in das nächste Tal eines kleinen Flusses zu führen. Erst hinter Västbacka schmolzen die Berge, erst zu Hügeln und dann zu langgezogenen Wellen und die Straße verlief zwischen Hochmooren, kleineren und größeren Seen und Wäldern. Auch ebbte der Rückreiseverkehr langsam ab und wir waren wieder über längere Strecken alleine auf der breiten Straße.
Den Campingplatz in Tandsjöborg haben wir links liegen gelassen, obwohl wir gerade dort zum dritten Mal richtig nass geworden waren. Jedesmal ein kurzer aber kräftiger Schauer. Zwischendurch schaffte es die Sonne zusammen mit dem Fahrtwind immer wieder uns vollständig zu trocknen. Der letzte Schauer, diesmal ein richtiges Gewitter, erwischte uns kurz vor Sveg, wieder auf einem Bergrücken. Die Bäume links und rechts der Straße standen teilweise recht weit weg und uns war nicht gerade wohl in unserer Haut. Aber eine Möglichkeit zum Pausieren oder gar zum Unterstellen gab es auch nicht. Auf den wenigen Parkplätzen hätten wir genauso ungeschützt gestanden wie auf der Straße. Also beruhigten wir uns damit, das unser Gefährt nicht allzu hoch ist und fuhren weiter.
Unser Ziel erreichten wir triefend nass am frühen Abend. Unsere Vorräte reichten aber zum Glück noch für Abendbrot und Frühstück. Dank der Heizung in unserer Hütte und des Einsatzes eines Föhns, den wir extra für solche Fälle mitgenommen hatten, konnten wir am nächsten Morgen wieder mit trockenen Sachen losfahren.
Peter Schaefer 2006-02-18