Am morgen waren wir froh, als wir den Campingplatz hinter uns gelassen hatten. Länger als eine Nacht würde ich hier nicht verbringen wollen, zumindest der Teil, in dem unsere Hütte stand, hatte den Charakter eine Motels, was uns bei der Abfahrt noch bewusster wurde als am Abend zuvor.
Als wir losfuhren, sah das Wetter gar nicht so schlecht aus, aber schon am Ortsausgang von Östersund hieß es: Regensachen anziehen. Die Ortsdurchfahrt inklusive der Fototermine am Rathaus und an der Kirche verliefen noch im Trockenen. Östersund hat neben etlichen modernen Neubauten auch einige sehr schöne alte Gebäude.
Ein Faktor für die Bedeutung der Stadt scheint auch das Jarnlund Feldjägerregiment zu sein, das hier stationiert ist. Eine ganze Weile fuhren wir an historischen und neuen Kasernengebäuden und ausgedehnten, eingezäunten Militärgelände vorbei, auf denen lautstarker Betrieb herrschte.
Der erste Teil unserer Strecke verlief wieder durch eine recht hügelige Landschaft mit ständigem zum Teil kräftigem Auf und Ab. Nach gut einer Stunde konnten wir die Regensachen wieder ausziehen und benötigten sie für den Rest des Tages nicht mehr. An den Wäldern am Straßenrand merkt man, das wir allmählich immer weiter nach Norden kommen. Der Anteil der Birken hat deutlich
zugenommen und dominiert zum Teil schon. Gelegentlich sieht man Wild, aber keine Elche, wie man es nach den Verkehrsschildern erwarten würde. Dicht neben uns flog ein Kranichpärchen auf und etwas weiter abseits der Straßen standen ebenfalls zwei Kraniche. Von anderen Wildtieren riecht man nur, das sie den Weg über die Straße nicht geschafft haben, obwohl, oder vielleicht auch gerade weil der Verkehr hier schon sehr ruhig ist. Vor einigen Tagen lag schon einmal ein überfahrener Dachs am Straßenrand.In Strömsund angekommen sind wir als erstes auf den Campingplatz, aber die Hütten waren auch hier schon fast ausgebucht. Nur von den ganz kleinen Zweipersonenhütten auf einem etwas abgelegeneren Teil, aber dafür direkt am Seeufer, waren noch einige frei, die aber im Laufe des Abends auch noch belegt wurden. Vom Äußeren sah sie fast genauso aus wie unsere erste Hütte in Nossebro, war aber zweckmäßiger eingerichtet und die Elektrik funktionierte. Nach dem wir uns häuslich eingerichtet hatten, sind wir noch in die Stadt zum Einkaufen gefahren, so wie wir es auch schon die Tage zuvor praktiziert hatten. Auf dem Weg dorthin überquerten wir einen breiten Fluss, die Verbindung zwischen den Seen Osjön und Russfjärden.
Peter Schaefer 2006-02-18